Artikel der Frankenpost Hof vom 28.11.2022 (Quelle siehe unten):
Wie jedes Jahr ist auch heuer der Brot- und Stollenprüfer Manfred Stiefel angereist, um die Qualität der hochfränkischen Stollen zu prüfen. Er ist begeistert.
Das hören die hochfränkischen Bäcker gerne: „Besser geht nicht.“ So lautete der Kommentar von Manfred Stiefel, nachdem er in Naila als Sachverständiger des Instituts für die Qualitätssicherung von Backwaren (IQBack) vom Deutschen Brotinstitut die Qualität der Stollen begutachtet hatte, die ihm die Bäcker der Innung Hof-Wunsiedel zur Begutachtung vorgelegt hatten. Der Brot- und Stollensachverständige ist wie in jedem Jahr in den letzten zwei Monaten vor Weihnachten unterwegs durch Bayern und Baden Württemberg und prüft das Weihnachtsgebäck.
In den Räumen des Nailaer Modehauses Pöpperl hatten die Bäcker der Innung Hof im Rahmen des Nailaer Rupperichmarktes ihre Stollen zum Qualitätstest vorgelegt. Die Modehausinhaber hatten den Bäckern einen „Prüfbereich“ zur Verfügung gestellt, in dem sich der Lebensmittelprüfer mit seinem Stollen-Testlabor niederlassen konnte. Vor sich einen Berg von Stollenproben, arbeitete der Prüfer die vorgelegten Leckereien nach einem vorgegebenen Prüfsystem ab und errechnete die Ergebnisse der Qualitätsprüfung. Auch zahlreiche Kunden des Modehauses nutzten die Gelegenheit, den Stollen-Profi nach dem einen oder anderen Backgeheimnis zu fragen und eigene Erfahrungen bei der Herstellung des vorweihnachtlichen Stollens mit ihm zu besprechen.
In jedem Jahr kommt der Lebensmittelprüfer aus Konstanz in die Region, um die vorweihnachtlichen Backwerke der Bäckereibetriebe der Innung Hof-Wunsiedel darauf zu prüfen, ob sie dem Qualitätsstandard des Deutschen Bäckerhandwerks entsprechen. „Was die Bäcker in Hochfranken produzieren, übertrifft den höchsten Qualitäts- und Geschmacksstandard“, attestiert der Stollenprofi den Lebensmittelhandwerkern.
Heuer legten die Bäcker der Bäckerinnung Hof-Wunsiedel dem Prüfer 26 Stollenvariationen zur Begutachtung vor. Manfred Stiefel lobte die Arbeit der Lebensmittelhandwerker. „16 Weihnachtsstollen erreichten die volle Punktzahl und damit das Qualitätsurteil „sehr gut“. Für die Spitzenergebnisse erhielten ihre Schöpfer aus der Hand des Qualitätsprüfers das Prädikat „Gold“. Zehn Stollen bekamen Prädikat „Silber“.
Über 50 Jahre ist es inzwischen her, dass der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks die Qualitätsprüfung als freiwillige Selbstkontrolle ins Leben gerufen hat. Seither bewerten speziell ausgebildete Qualitätsprüfer die Stollen. Dabei werden die zur Begutachtung vorgelegten Produkte mit Nummern versehen, um ein anonymisiertes Prüfverfahren sicherzustellen. Manfred Stiefel testete die Gebäckstücke auf Geruch und Geschmack, Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaft sowie auf ihre Struktur und Elastizität. Nachdem der Qualitätsprüfer seine Tests abgeschlossen hatte, überreichte er zusammen mit Innungsobermeister Harald Friedrich und Julian Grundhöfer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hochfranken, die Urkunden und Qualitätszertifikate an die erfolgreichen Stollenbäcker.
(Quelle: Lothar Faltenbacher, 28.11.2022, „Stollen aus der Region sahnen ab“, Frankenpost Hof, Seite 11)